Kapelle Mariä Opferung

Bad Waldsee - Osterhofen

Ein Ort des Gebets, der Stille und der tiefen Kontemplation

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Über die Kapelle

Die Kapelle Mariä Opferung in Bad Waldsee - Osterhofen ist ein besonderer Ort der Frömmigkeit und des Glaubens. Für die Bewohner von Osterhofen, insbesondere die ursprünglichen Einwohner des Ortsteils Haisterkirch, bildet sie das Zentrum ihrer Siedlung.

Im Sommer 2014 wurde die Kapelle von der Mesnerin Frau Doris Waibel geführt und beeindruckte durch ihre wunderbaren Deckengemälde, den prächtigen Altar und die ausführlichen Erklärungen. Diese Begegnung inspirierte dazu, Gedanken über diese Kirche niederzuschreiben.

Noch heute wird jeden Dienstag eine Heilige Messe gefeiert und sonntags abends wird der Rosenkranz gebetet, auch wenn die Teilnahme manchmal sehr gering ist. Die Kapelle hatte eine besondere Bedeutung und war voll besetzt, als 1966 die Maul- und Klauenseuche die Region heimsuchte.

Kapelle Mariä Opferung

Außenansicht der Kapelle
Bild kann hier eingefügt werden

Eustachius Gabriel und die Kapelle

Die Kapelle Mariä Opferung wurde 1762 im Rokoko-Stil von Eustachius Gabriel bemalt, einem bedeutenden Künstler seiner Zeit.

Eustachius Gabriel wurde 1724 in Unterschwarzach geboren. Er erlernte zunächst das Schreinerhandwerk und bildete sich später zum Maler und Vergolder aus. Seine Werke finden sich in Oberschwaben, Schwarzwald, Kärnten, Steiermark und im heutigen Slowenien, wo er 1772 in Ljubljana starb.

Gabriel galt als "billiger, schneller und produktiver Maler", der zwar mit Freskotechniken Schwierigkeiten hatte, aber große Virtuosität in der perspektivischen Architekturmalerei zeigte. Die Kapelle Mariä Opferung ist vollständig Maria gewidmet: Der Chor zeigt die 7 Schmerzen Mariens, während das Schiff der Kapelle die 5 glorreichen Geheimnisse des Rosenkranzes darstellt.

Die Kapelle wird heute von der Stadt Bad Waldsee besessen und unterhalten. Über die Jahre wurden Figuren, die den Gläubigen von Osterhofen wichtig waren, in die Kapelle gebracht.

Kunstwerke & Architektur

Die Kapelle beherbergt wunderbare Kunstwerke und eine reiche künstlerische Tradition, die es zu entdecken gilt.

Der Chor der Osterhofer Kapelle

Der Chorraum der Kapelle beherbergt einige der beeindruckendsten Kunstwerke und erzählt die Geschichte der Sieben Schmerzen Mariens.

Die Sieben Schmerzen Mariens im Chor (Werksgemälde)

Die Sieben Schmerzen Mariens stehen im Kontrast zu den Sieben Freuden (Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Jesu, Anbetung der Weisen, Auffindung Jesu im Tempel, Auferstehung, Himmelfahrt Mariens). Die Deckengemälde im Chor zeigen diese bedeutenden Szenen in wunderbarer künstlerischer Ausführung.

1. Die Weissagung des Simeon

(Lk 2, 35)

Unten rechts dargestellt. Simeon prophezeit, dass Jesus ein Zeichen sein wird, dem widersprochen wird, und dass ein Schwert die Seele Mariens durchdringen wird.

2. Die Flucht nach Ägypten

(Mt 2, 13-15)

Unten links dargestellt. Josef und Maria fliehen mit dem neugeborenen Jesus nach Ägypten, um den Häschern des Herodes zu entgehen.

3. Der zwölfjährige Jesus im Tempel

(Lk 2, 42-48)

Oben rechts dargestellt. Maria und Josef suchen drei Tage lang nach dem zwölfjährigen Jesus, den sie schließlich im Tempel finden.

4. Maria begegnet Jesus auf dem Weg nach Golgatha

(Lk 23, 27)

Oben links dargestellt. Die vierte Station des Kreuzweges zeigt die Begegnung Mariens mit ihrem Sohn unter dem Kreuz.

5. Maria steht unter dem Kreuz

(Joh 19, 25-27)

In der Mitte dargestellt. Maria bleibt standhaft unter dem Kreuz und erleidet die größte Qual, den Tod ihres Sohnes zu erleben.

6. Die Kreuzesabnahme (Pietà)

Gnadenbild in der Mitte des Altars. Maria hält den toten Leib Jesu auf ihrem Schoß.

7. Die Grablegung Jesu

(Mk 15, 42ff)

Bild auf der Stipes (Altarunterbau). Die letzte Station zeigt die Grablegung des Herrn.

Gedenktag: 15. September

Die Deckenbilder im Einzelnen

Darstellung Jesu im Tempel mit der Weissagung des Simeon

(Lk 2, 22-40)

Das Gemälde zeigt die Darstellung Jesu im Tempel. Jesus wird als beschnitten dargestellt, was seine jüdische Identität betont. Simeon, der gerechte und gottesfürchtige Mann, nimmt das Kind in seine Arme und preist Gott. Er prophezeit, dass dieses Kind ein Zeichen sein wird, dem widersprochen wird, und dass ein Schwert die Seele Mariens durchdringen wird.

In der Volksfrömmigkeit wird der 2. Februar, das Fest der Darstellung des Herrn, vielfach noch immer Mariä Lichtmess genannt.

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

Die Eltern Maria und Josef zeigen auf ihren Sohn, dessen Zeigefinger verweist aber auf seinen himmlischen Vater. Die Schriftgelehrten und Tempelbesucher hören dem jugendlichen Jesus aufmerksam zu.

Flucht nach Ägypten

(Mt 2, 13-15)

Josef und Maria fliehen mit dem neugeborenen Jesus nach Ägypten, nachdem ein Engel Josef im Traum erschienen ist und ihn angewiesen hat, vor den Häschern des Herodes zu fliehen. Sie bleiben dort bis zum Tod des Herodes. Diese Szene wird nur im Matthäusevangelium berichtet.

Maria begegnet Jesus auf dem Weg nach Golgatha

Die vierte Station des Kreuzweges zeigt die Begegnung Mariens mit ihrem Sohn, der das Kreuz trägt. Diese Szene zeigt die tiefe Verbindung zwischen Mutter und Sohn in ihrem gemeinsamen Leiden.

Die Standhaftigkeit Mariens unter dem Kreuz

Unter dem Kreuz stehen Maria, Maria Magdalena, Johannes, Josef von Arimathea und Nikodemus. Maria bleibt standhaft und erleidet die größte Qual, den Tod ihres Sohnes zu erleben.

Hochaltar im Chorraum der Kapelle

Der prächtige Hochaltar bildet das Herzstück der Kapelle und beherbergt bedeutende Kunstwerke.

Das Gnadenbild: Die Pietà

Im Zentrum des Altars befindet sich die Pietà, die Maria zeigt, wie sie den toten Leib Jesu auf ihrem Schoß hält. Diese Darstellung ist inspiriert von einer Pietà aus dem Jahr 1415 in der Wallfahrtskirche Steinhausen, die als "schönste Dorfkirche der Welt" bezeichnet wird.

In der Osterhofer Pietà stützt Maria den Oberkörper Jesu (nicht seinen Kopf) und hebt seinen linken Arm höher als im Original. Gemeinsamkeiten sind der schlaffe rechte Arm Jesu, die parallelen Beine, die Draperie Mariens und die Krone (wobei die Steinhausener Krone größer ist).

Die flankierenden Statuen

Heiliger Josef, der Nährvater Jesu

Links vom Altar steht die Statue des heiligen Josef. Er hält das Jesuskind auf dem Arm. Besonders bemerkenswert ist die Liebe zum Detail: Josef hält eine Lilie in der Hand, und das Jesuskind berührt spielerisch den Bart Josefs. Diese intime Geste zeigt die menschliche Seite der Heiligen Familie.

Johannes der Täufer

Rechts vom Altar steht Johannes der Täufer. Er trägt ein Gewand aus Kamelhaar und hält einen Stab mit einem Banner, auf dem "Ecce" (Ecce agnus Dei - Siehe das Lamm Gottes) zu lesen ist. Besonders auffällig ist sein Zeigegestus, mit dem er auf den verweist, der nach ihm kommt, nämlich Jesus Christus. Zu seinen Füßen befindet sich ein Lamm.

Hochaltardetails

Der Gnadenstuhl

Im oberen Bereich des Altars befindet sich der Gnadenstuhl, der Gottvater zeigt, der den Heiligen Geist (die Taube) umgibt. Zwei Engel flankieren diese Darstellung und halten die Arma Christi (Leidenswerkzeuge):

  • Ein Engel hält eine Leiter
  • Ein anderer Engel hält den Stab mit dem Essigschwamm

Die Herzen

Am Altar sind zwei Herzen dargestellt:

  • Das Herz Jesu: Umgeben von einer Dornenkrone, mit goldenen Strahlen
  • Das Herz Mariens: Durchbohrt von einem Schwert, Symbol ihrer Schmerzen

Der Putto mit der Zange

Ein Putto (Engel) hält eine Zange, ein weiteres Leidenswerkzeug Christi, das bei der Kreuzabnahme verwendet wurde.

Der gemalte Vorhang

Auf der südlichen Rückwand des Gotteshauses ist ein Vorhang gemalt, der den Altar visuell hervorhebt und ihm zusätzliche Tiefe verleiht. Dieser gemalte Vorhang ist ein typisches Element barocker Kirchenausstattung.

Das Gemälde „Kreuzesabnahme" an der Rückwand

Das Gemälde "Kreuzesabnahme Jesu" wurde später in die Kirche gebracht und befindet sich ganz hinten in der Kapelle, wo früher eine Tür war.

Mit Ausnahme eines Helfers sind die Figuren im Gemälde auch auf dem Altarunterbau dargestellt:

  • Maria Magdalena: Erkennbar an ihrem langen Haar, küsst sie den linken Fuß Jesu. (Lk 7, 37-38: Oft wird Maria Magdalena mit der namenlosen Sünderin verwechselt, die Jesus die Füße salbte.)
  • Johannes: Links, hält den Körper Jesu
  • Maria: Rechts, hält ebenfalls den Körper
  • Josef von Arimathea: Zu Füßen Jesu
  • Nikodemus: Ganz rechts, mit einer Laterne. Nikodemus erscheint als Helfer bei der Grablegung nur im Johannesevangelium.

Das Gemälde ist neueren Datums (vermutlich 19. Jahrhundert) und kann dem Nazarener-Stil zugeordnet werden, der sich durch Frömmigkeit, klare Komposition und oft idealisierte Figuren auszeichnet.

Das „Schiff" der Osterhofer Kapelle

Der Hauptraum der Kapelle beherbergt wunderbare Deckengemälde und Heiligenfiguren.

Die Kreuzwegstationen auf dem Kirchengestühl im Schiff

Im Schiff der Kapelle befinden sich die Kreuzwegstationen, die auf dem Kirchengestühl dargestellt sind. Diese Stationen führen die Gläubigen durch die Leidensgeschichte Jesu Christi und bieten Raum für Gebet und Kontemplation.

Die Kreuzwegstationen sind ein wichtiger Bestandteil der katholischen Frömmigkeit und ermöglichen es den Besuchern, den Leidensweg Jesu nachzuvollziehen und in tiefer Andacht zu beten.

Der glorreiche Rosenkranz auf dem Deckengemälde

Das zentrale Deckengemälde zeigt die Auferstehung Jesu, umgeben von den vier glorreichen Geheimnissen des Rosenkranzes:

1. Die Auferstehung Jesu

Zentral dargestellt: Jesus steht triumphierend auf, umgeben von göttlichem Licht. Die römischen Soldaten sind in Staunen, Furcht oder Zusammenbruch dargestellt.

2. Die Himmelfahrt Jesu

Unten links: Jesus steigt in den Himmel auf, während die Apostel nach oben blicken.

3. Die Herabkunft des Heiligen Geistes (Pfingsten)

Unten rechts: Der Heilige Geist kommt in Form von Flammen auf die Apostel herab.

4. Die Aufnahme Mariens in den Himmel

Oben rechts: Maria wird von Engeln in den Himmel getragen (in der Fotografie kaum sichtbar).

5. Die Krönung Mariens

Oben links: Maria wird im Himmel gekrönt, während sie kniet oder sitzt.

Die Evangelisten auf dem Deckengemälde im Schiff

Zwischen den in den Ecken dargestellten Rosenkranzgeheimnissen sind die 4 Evangelisten abgebildet. Diese sind an ihren Attributen zu erkennen:

Markus mit dem Löwen

Oberhalb des zentralen Gemäldes. Der Löwe wurde ihm vermutlich als Symbol beigegeben, weil sein Evangelium in der Wüste beginnt, wo zur Zeit Jesu wohl noch Löwen lebten. Eine andere Deutung vergleicht das Rufen des Johannes in der Wüste, womit Markus sein Evangelium eröffnet, mit dem Rufen eines Löwen.

Johannes mit dem Adler

Auf der linken Seite des zentralen Gemäldes. Der Evangelist wird mit dem Adler dargestellt, weil dessen sogenannter Johannes-Prolog, also der Beginn seines Evangeliums, davon berichtet, dass Jesus schon immer Gott war und mit Gottvater im Himmel war, dann aber quasi wie ein Adler auf die Erde niederkam und Mensch wurde. Andere verstehen den Adler als Symbol des Johannes deshalb, weil er mit seinem sehr theologisch ausgefeilten Evangelium wie ein Adler über den anderen Evangelisten schwebt.

Lukas mit dem Stier

Auf der rechten Seite des zentralen Gemäldes. Der Evangelist Lukas wird mit einem Stier oder Ochsen dargestellt, weil von ihm die bekannte Weihnachtsgeschichte stammt, nach der Jesus im Stall geboren wurde, wo Ochs und Esel vermutet wurden. Eine andere Deutung bringt den Stier in Zusammenhang mit dem Opfer des Zacharias, mit dem Lukas sein Evangelium beginnt.

Matthäus mit dem Engel

Unterhalb des zentralen Gemäldes. Matthäus wird stets ein Mensch oder Engel als Attribut oder Erkennungssymbol beigegeben. Es wird vermutet, dass der Mensch darauf verweisen soll, dass Matthäus sein Evangelium mit dem Stammbaum Jesu, also dessen menschlicher Natur, beginnt. Der Engel könnte ein Hinweis darauf sein, dass bei Matthäus immer wieder Engel erscheinen.

Heiligenfiguren im „Schiff"

Die Kapelle beherbergt mehrere Heiligenfiguren, die für die ländliche Region von besonderer Bedeutung sind.

Der Heilige Florian von Lorch

* um 250, † 304

Gedenktag: 4. Mai

Patronat: Feuerwehrleute, Bierbrauer, Schornsteinfeger, Schmiede, gegen Feuer und Brandgefahr

Der heilige Florian war ein römischer Offizier, der versuchte, seinen christlichen Glaubensbrüdern zu helfen. Er wurde gefangen genommen, weigerte sich, Götzen zu opfern, und wurde schließlich mit einem Mühlstein um den Hals in die Enns geworfen und ertränkt.

Eine Legende berichtet, dass Florian als Kind ein brennendes Haus mit einem einzigen Eimer Wasser gelöscht haben soll, was ihn zum Patron der Feuerwehrleute machte. In ländlichen Gebieten wird er besonders verehrt, da Feuer eine ständige Bedrohung darstellte.

Der Heilige Rochus von Montpellier

* um 1295, † 1327

Gedenktag: 16. August

Patronat: Kranke, Ärzte, Totengräber, Bauern, Gärtner, Gefangene, gegen Pest, Cholera, Tollwut, Beinleiden

Rochus verteilte sein Erbe und pilgerte nach Rom, wo er Pestkranke heilte. Er selbst erkrankte an der "Schwarzen Pest" (erkennbar an der Pestbeule am Oberschenkel), wurde aber wundersam geheilt. Auf der Rückreise wurde er in seiner Heimatstadt als Spion verdächtigt und starb im Gefängnis.

Er wird fast immer als Pilger mit einer Jakobsmuschel und einer Pestbeule am Oberschenkel dargestellt. Seine Verehrung als Pestpatron war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit von großer Bedeutung.

Der Heilige Sebastian

† 288

Gedenktag: 20. Januar

Patronat: Eisenhändler, Gerber, Soldaten, Sterbende, Kriegsinvaliden, Schützengilden, Brunnen, gegen Pest und verschiedene Viehseuchen

Sebastian war ein kaiserlicher Soldat, der heimlich Christen unterstützte. Unter Kaiser Diokletian wurde er mit Pfeilen gefoltert, aber von der heiligen Irene wundersam geheilt. Nach seiner erneuten Glaubensbekenntnis wurde er mit Knüppeln zu Tode geprügelt und auf der Via Appia in Rom begraben.

Im Mittelalter wurde er besonders als Pestpatron verehrt. Die Menschen trugen "Sebastianpfeile" aus Metall als Schutzzeichen bei sich. Seine Darstellung zeigt ihn an einen Baum gebunden, von Pfeilen durchbohrt.

Die Marienfigur

Marianische Gedenktage

Die Marienfigur ist vermutlich neueren Datums. Die Kerzen und Blumenschmuck zeugen von tiefer Verehrung der Gottesmutter.

Marianische Feste werden fast jeden Monat gefeiert:

  • 1. Januar: Neujahr (Hochfest der Gottesmutter Maria)
  • 2. Februar: Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn)
  • 25. März: Mariä Verkündigung
  • 2. Juli: Mariä Heimsuchung
  • 15. August: Mariä Himmelfahrt
  • 12. September: Mariä Namen
  • 15. September: Mariä Schmerzen
  • 7. Oktober: Rosenkranzfest
  • 21. November: Mariä Opferung
  • 8. Dezember: Mariä Empfängnis

Der gesamte Mai ist der Marienmonat gewidmet.

Diese Heiligenfiguren, insbesondere Rochus und Sebastian als Fürsprecher bei Seuchen und Krankheiten sowie Florian als Patron gegen Feuer, sind typisch für eine ländliche Region, die wiederholt von Tierseuchen (wie der Maul- und Klauenseuche Mitte der 1960er Jahre) und Feuersbrünsten heimgesucht wurde.

Die Votivtafeln der Marianischen Bruderschaften

Zwei Votivtafeln zeugen von der langen Tradition der Marianischen Bruderschaften in Osterhofen.

Die Votivtafel der Älteren Marianischen Bruderschaft

Gründung: 1702

Standort: Ostseite, Frauenseite

Mitglieder: 63

Bruderschaftstag: Donnerstag vor Aschermittwoch

Die Votivtafel der Älteren Marianischen Bruderschaft stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert und ist in Öl auf Zinn gemalt. Sie zeigt eine Pietà-Szene, die von einer strahlenden, goldenen Wolkenformation umgeben ist.

Die Darstellung:

  • Oben: Die gekrönte Maria in blauem Mantel und rosa Kleid hält den toten, blassen, drapierten Körper Jesu auf ihrem Schoß. Ein helles, fast nimbusartiges Leuchten geht von ihnen aus.
  • Unten: Auf einer grünen Landschaft kniet eine große Gruppe von Männern in dunklen Gewändern im Gebet, die Bruderschaftsmitglieder.
  • Links im Vordergrund: Drei nackte Figuren, die "armen Seelen", sind in einem feurigen Abgrund oder in einem Zustand des Leidens dargestellt, die auf Erlösung warten.
  • Banner: Ein dunkles Banner ganz unten enthält den Text: "Erbarmet euch meiner aufs wenigste ihr meine Freunde."

Die Votivtafel der Jüngeren Marianischen Bruderschaft

Gründung: 1718

Standort: Männerseite, Westseite

Mitglieder: 63

Bruderschaftstag: Donnerstag nach Mariä Empfängnis (8. Dezember)

Die Votivtafel der Jüngeren Marianischen Bruderschaft stammt aus dem Jahr 1760 und wurde 1845 und 1972 renoviert. Sie zeigt ebenfalls eine Pietà-Szene, die von einem hellen architektonischen Bogen gerahmt ist.

Die Darstellung:

  • Oben: Die gekrönte Maria in dunkelblauem Mantel über einem roten Kleid hält den Körper Christi. Ein Schwert durchbohrt ihre Brust, ein Zeichen ihrer Schmerzen (Mater Dolorosa).
  • Mitte: Eine dichte Menge kniender Männer in dunklen Gewändern füllt den Mittelgrund, die Bruderschaftsmitglieder.
  • Unten: Unter den knienden Männern ist eine große feurige Grube dargestellt, gefüllt mit zahlreichen nackten Figuren, den "armen Seelen", die in Flammen leiden.
  • Banner:
    • Über den leidenden Seelen ein spitzes Banner mit weißem Text: "Liebe Brüder allzumal, helfet uns aus dieser Qual."
    • Unter der feurigen Grube ein geschwungenes, ornamentales Banner, gehalten von zwei Putten: "Versammlung der 50 Brüder"

Interessant ist, dass beide Bruderschaften tatsächlich 63 Mitglieder haben, obwohl das Banner "50 Brüder" erwähnt. Diese Zahl könnte mit der Anzahl der Pestüberlebenden in Osterhofen zusammenhängen.

Grablegung Jesu

Das Bild zeigt die Grablegung Jesu mit folgenden Figuren:

  • Maria: Links, kniend oder sitzend, in blauem Gewand und Kopftuch, die Hände zum Gebet gefaltet, den Kopf in Trauer gesenkt
  • Johannes der Evangelist: Hinter Maria, beugt sich über sie, in grünem Gewand und rotem Mantel, ebenfalls mit gesenktem Haupt, um Maria zu trösten
  • Josef von Arimathea (oder Nikodemus?): Rechts, stehend oder kniend, in braunem/orangefarbenem Mantel über blauem Gewand, hält ein weißes Tuch, möglicherweise bereit, den Körper zu wickeln

Zwischen Maria und dem älteren Mann rechts ist ein kleiner, dunkler, zylindrischer Behälter oder eine Flasche sichtbar, die Salböl enthält. Nikodemus brachte nach der Überlieferung 100 Pfund Myrrhenharz mit Aloe für die Salbung Jesu (Joh 19, 39-42).

Veranstaltungen & Termine

Regelmäßige Gottesdienste und besondere Veranstaltungen in der Kapelle Mariä Opferung

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Heilige Messe

Jeden Dienstag

Nach Vereinbarung

Regelmäßige Heilige Messe in der Kapelle

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Rosenkranz

Sonntags abends

Nach Vereinbarung

Gemeinsames Rosenkranzgebet

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Bruderschaftstag

Ältere Bruderschaft

Donnerstag vor Aschermittwoch

Feier der Älteren Marianischen Bruderschaft (seit 1702)

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Bruderschaftstag

Jüngere Bruderschaft

Donnerstag nach Mariä Empfängnis (8. Dezember)

Feier der Jüngeren Marianischen Bruderschaft (seit 1718)

Besichtigung

Die Kapelle kann nach Vereinbarung besichtigt werden. Bitte kontaktieren Sie die Mesnerin Frau Doris Waibel für Terminvereinbarungen.

Galerie

Einblicke in die wunderbare Architektur und Kunstwerke der Kapelle

Kontakt & Informationen

📍

Adresse

Kapelle Mariä Opferung

Bad Waldsee - Osterhofen
Ortsteil: Haisterkirch

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Ansprechpartner

Mesnerin: Frau Doris Waibel

Für Besichtigungen und weitere Informationen

Marianische Bruderschaften

Ältere Bruderschaft:
Seit 1702 • 63 Mitglieder

Jüngere Bruderschaft:
Seit 1718 • 63 Mitglieder

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Wichtige Gedenktage

2. Februar Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn)
15. September Mariä Schmerzen
8. Dezember Mariä Empfängnis
Donnerstag vor Aschermittwoch Bruderschaftstag (Ältere Bruderschaft)
Donnerstag nach 8. Dezember Bruderschaftstag (Jüngere Bruderschaft)

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